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Interview mit Susann Kind

von Claudia Stegmann im Interview mit Susann Kind

Susann & ich

Ich habe Susann 2014 bei, wie soll es anders sein 😉, bei einer Yogalehrer-Ausbildung kennengelernt. Susann hatte schon ein paar Aus- und Fortbildungen Vorsprung und für mich war es meine Erste. Je öfter wir gemeinsam Yoga lernten und praktizierten, umso beeindruckter war ich von ihrem tiefen Yogawissen, ihrem Herzblut, ihrer Klarheit und absolut besonderen Persönlichkeit.

Darum freue ich mich euch riesig euch Susann und ihren persönlichen Yogaweg vorzustellen. 😊

Susann & ihr persönliches Yoga

Susann Kind Yoga

Was war deine erste Yoga-Erfahrung und wieso hat sie dich dazu gebracht weiterzumachen?

 

Eigentlich habe ich mich schon seit meiner Jugend mit Yoga-Philosophie beschäftigt. Darum kann ich kein klares Startdatum nennen. Mit 13/14 Jahren habe ich angefangen mich mit Mentaltechniken zu beschäftigen. Dazu kam das Interesse für Philosophiesysteme. Darüber bin ich auch zum Yoga und zur indische Philosophie gekommen. Das prachtvolle und farbenfrohe Göttersystem hat mich schon immer fasziniert. Besonders schön finde ich daran das Unperfekte und Mackenhafte, was das Prinzip Shiva & Shakti vermittelt und damit auch ein Stück weit fast menschlich macht.

 

Meine erste körperliche Yoga-Erfahrung hatte ich mit einer Yoga-DVD. Yoga Body Shape Intense von Young-Ho Kim. Yoga-Philosophie und Meditation waren Bestandteile meines Studiums. Als Ergänzung dazu schenkte mein Bruder mir diese DVD, die eine Länge von 30 Minuten hatte. Ich habe angefangen damit Yoga zu praktizieren und fand es so toll meinen Körper zu spüren! Ich habe sie über einen Zeitraum von 6 Monaten jeden Tag geübt und bin zusätzlich noch eine halbe Stunde auf den Crosstrainer gegangen. Es war faszinierend zu sehen, wie schnell sich der Körper veränderte und richtig schön geformt wurde. Dabei war für mich das äußerliche nachrangig. Noch mehr beeindruckte mich, wie ich den Körper, besonders die Muskulatur, zum ersten Mal so richtig gespürt habe. Das war auch der Anlass für mich weiter zu machen.

Susann Kind Yoga

Irgendwann habe ich eine erste Livestunde in Berlin besucht. Die war eher langweilig 😉 weswegen ich anfing auf Youtube nach Yoga-Videos zu suchen. Ich begann auch Bücher zu kaufen und mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Dabei stellte ich fest, dass sich Yoga eigentlich auf alles übertragen lässt. Vorallem, wenn man das Dogmatische, was in manchen Yogaschulen mit hineingebracht wird, einfach weglässt. Dann ist es unglaublich bereichernd für die gesamte Menschheit. 🙂

Susann Kind Yoga

Wann und wodurch kam die Entscheidung, dass du vom Yogi zum Yogalehrer werden möchtest?

 

Während meines Studiums hatte ich eine Krebserkrankung, die ich zum Glück gut überstanden habe. Ich fand es damals sehr erschreckend zu sehen, dass eigentlich das Umfeld noch mehr darunter leidet als man selbst. Das hat in mir immer den Druck aufgebaut stark für andere sein zu müssen. Deswegen habe ich die Entscheidung getroffen mir eine Auszeit zu nehmen. Ich hatte den Wunsch nach Zeit für mich und bin darum kurzer Hand über Weihnachten „ausgerissen“. Ich wollte die Auszeit aber mit etwas Positivem verbinden und eine Ausbildung zum Entspannungsleiter machen. Im Internet habe ich recherchiert, wo ich dafür hingehen könnte. So bin ich zu Yoga Vida gekommen.

 

Bis dahin kannte ich Yoga Vida nicht. Darum haben mich die ersten Eindrücke von meditierenden und singenden Menschen etwas irritiert. 😉 Aber ich bin offenen Geistes und wertungsfrei an die Sache herangegangen. Am Ende hat es mir sehr gut gefallen und ich habe einfach all das mitgenommen, was gut war für mich. Deswegen und weil ich in der kurzen Zeit liebe Freunde dort gefunden hatte, bin ich direkt über Silvester noch einmal hingefahren.

 

Eine neugewonnene Freundin hatte sich für Februar zu einer Intensiv-Yogalehrer-Ausbildung angemeldet. Nach langen Gesprächen mit ihr und Überlegungen für mich bin ich zu der Entscheidung gekommen mit ihr zusammen die Ausbildung zu machen. Ich wollte es als Reise für mich tun und war mir ganz sicher, dass ich niemals unterrichten möchte.

 

In dieser Ausbildung habe ich meine Ecken und Kanten, meine Schattenseiten und alles, was ich seit Jahren zur Seite gedrängt habe, sehr gut kennengelernt. Das war eine Konfrontation, wie ich sie noch nie zu vor erfahren hatte. Im ersten Moment hat mir das Angst gemacht, aber dann hat es mich fasziniert, was Yoga alles kann:

  • Zeit mit sich selbst zu verbringen
  • bei einer Sache bleiben
  • das intensive Üben der Körperübungen
  • Meditation
  • das Bewusstsein, wie stark unser Geist ist

Danach ging die Yogalehrer-Ausbildung über einen Zeitraum von 2 Jahren immer weiter. Immer noch in der festen Überzeugung, dass ich niemals unterrichten möchte.

 

Als ich schwanger geworden bin, bin ich zum Unterrichten gekommen. Schwanger wollte mich niemand einstellen und ich wollte nicht ohne jede Beschäftigung zu Hause rumsitzen. Darum habe ich angefangen Yogakurse zu geben. Zuerst in einem Mutter-Kind-Kurhaus. Später auch in Meiningen und Umgebung. Damals bin ich noch mit all meinen Sachen von Dorf zu Dorf gefahren.

 

Als dann meine Tochter zu Welt kam, gab es eine kleine Pause. 😊

Susann Kind Yoga

Tatsächlich sehe ich mich immer noch als Yogi und nicht so sehr als Lehrerin. Denn meistens lerne ich innerhalb eines Kurses mehr von den Teilnehmern als ich gebe. Zumindest fühlt es sich so an. Ich glaube das ist auch der Grund, warum sich Teilnehmer in meinen Kursen wohl fühlen. Ich sehe jeden Einzelnen als Lehrer an. Wirklich! 😉 ✌️ Denn auch heute hoffe ich vor jeder Stunde, dass ich der Gruppe genau das geben kann was sie braucht.

 

Die besten Yogalehrer in meinem Leben sind die Menschen, die mir begegnet sind und keine Yogalehrer-Ausbildung haben. Meist kennen sie sich deutlich besser mit der Yoga-Philosophie aus und leben diese auch, als ein hoher Prozentsatz der Yogalehrerszene.

Wenn du mit 3 Worten beschreiben müsstest, was Yoga für dich ist ...

 

in Liebe sein

Liebe Susann, ich danke dir für deine ehrlichen Worte und dein Vertrauen! Ich wünsche dir für deinen Yogaweg und deinen neuen Yogaraum alles Liebe und freue mich, dass wir immer wieder ein Stück des Wegs gemeinsam gehen!

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